Die Musik war die erste Liebe meines Lebens. Wo und wann auch immer ein Orchester, eine Band oder ein Musikant spielte, wollte ich als kleiner Junge schon ganz vorne in der ersten Reihe sein, um genau zuhören und alles aufmerksam beobachten zu können. Später lernte ich Klavier, Cembalo und Kirchenorgel, spielte Keyboard in Bands und sang in Chören. Die Musik zu meinem Lebensmittelpunkt zu machen, dazu fehlten mir Selbstvertrauen und Mut. In meinem Herzen hat sie mich all die Jahre auf all meinen Wegen begleitet.
Im Jahr 2020 verbrachte ich ein paar Tage auf Teneriffa, die für mich eine besondere Zeit des Erwachens bedeuten sollten. An einem herrlich warmen Abend spielte an der Kaimauer eines kleinen Hafenortes im Süden der Insel ein Pianist auf einem fahrbaren Klavier. Vor der Kulisse der untergehenden Sonne wirkte er an seinem Instrument ebenso glücklich wie die ihm, auf vom Tag erhitzten Steintreppen sitzend, versonnen lauschenden Zuhörer. Zunächst habe ich die spontane Idee, selbst mit einem Klavier auf Reise zu gehen, als unrealistisch abgetan. Doch sie setzte sich tief in meinem Inneren fest.
Ich begann, wieder intensiv Klavier zu spielen. Sicher war es kein Zufall, dass ich einige Monate später in der Werkstatt von Achim Franz – einem wundervollen Ort inmitten Hamburgs mit vielen kostbaren Schätzen – ein dänisches Kleinklavier entdeckte, in das ich mich sogleich verliebte. Und dass sich nicht einmal 500 Meter von dort entfernt bei Vartan.rocks mit Ingo Grünewald und seinem Team tatkräftige Hände fanden, die meine laienhafte Skizze eines fahrbaren Klaviers mit Ideenreichtum und Finesse zum Leben erweckten. So konnte sich Piano Toscano schließlich gut zwei Jahre nach dem denkwürdigen Abend unter spanischer Sonne von Hamburg aus auf den Weg machen in die wundervolle Toskana.